Darf man als Mama & Papa überfordert sein?
Ja, man darf als Mama & Papa überfordert sein!
Schon klar, wenn sich ein Baby ankündigt, auf die Welt kommt, dann beginnt ein neues, großes Abenteuer, das Elternsein.
Damit ist dieses freudige, sehr umfassende, interessante, oft idealisierte Thema nicht erledigt. Auch hier ist die Prävention gefragt!
Ich frage mich bis zum heutigen Tag, wo und wie kann ich das Elternsein lernen?
Das war damals für mich schon
Thema, als ich selbst schwanger war, im Jahr 1973.
Auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen durch meine Eltern, hatte ich schon das Bedürfnis, als ich selbst Mama wurde, in eine sogenannte "Elternschule" gehen zu können.
Ziel war und ist es, für die jetzigen und kommenden Generationen, sich vorab entsprechendes Wissen anzueignen. Damit ich weiß was ich machen kann wenn ich mich vielleicht als Elternteil in verschiedenen Situationen hilflos fühle.
Warum mich diese Thematik mein Leben lang interessiert? Es ist Tatsache, dass ich absolute Gegnerin von Gewaltanwendung bin! Egal ob bei Babys, Kleinkinder und Kinder oder Erwachsenen, ob psychische oder physische Gewalt.
Immer wieder nehme ich via Medien wahr, dass Babys geschüttelt, Kleinkinder geschlagen, ja sogar sexuelle Gewalt erfahren.
Manchmal spielen hier eigene Traumata der Eltern, die nie aufgearbeitet wurden, bestehende Stresssituationen, Hilflosigkeit eine große Rolle.
Es kann in der heutigen Zeit nicht sein, dass das Leben eines Kindes zu Hause ein unsicherer Ort wird und manche Eltern die sogenannte "gsunde Watschn" noch immer für gut heißen.
Wie unlängst bekannt wurde aus welchen Gründen auch immer, vielleicht war der dreieinhalb Monate alte Bub ein "Schreibaby", der von seinem Papa krankenhausreif geschüttelt wurde.
Tatsache ist, dass es vorkommen kann, dass Eltern für manche Situationen keine Lösung wissen und sich dadurch hilflos fühlen.
Die frisch gebackenen Eltern schämen sich manchmal darüber zu sprechen, oder glauben, alles selbst schaffen zu müssen und setzen sich damit selbst massiv unter Druck.
Zum heutigen Zeitpunkt kann man die sozialen Medien nützen, oder sich auch an den eigenen Eltern orientieren, da braucht es Vertrauen und einen angenehmen Draht miteinander.
Oft wissen die Eltern nicht, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten sollen, da der Kontakt, die Weitergabe des Wissens von der Herkunftsfamilie verloren gegangen ist und ganz einfach die persönliche Erfahrung fehlt.
Man kann heute bereits in der Schwangerschaft sehr gut in Erfahrung bringen, wie und auf was ich mich vorbereiten sollte. Wie z.B. die vorgegebenen Maßnahmen, wie ärztliche Untersuchungen oder das Mutter-Kind-Pass Gespräch bzw. div. Informationsveranstaltungen und gute Geburtsvorbereitungskurse.
Es gibt die Möglichkeit, sich die eigene Hebamme oder bei Fragen rund ums Stillen sich eine Stillberaterin (IBCLC) auszusuchen, da ist es natürlich sehr wichtig, welche Ausbildungen und Qualifikation diese haben bzw. anbieten und mitbringen. Bei Unsicherheiten bietet sich auch ein Babytreff/Stillgruppe an.
Zu meiner Zeit, ich habe meinen Sohn 1974 und meine Tochter 1977 geboren, hat es die vielen Angebote, die es heute gibt, leider nicht gegeben. Es war selbstverständlich, mein Baby in einem Geburtshaus oder Krankenhaus auf die Welt zu bringen. Eine Hausgeburt wäre zu dieser Zeit unvorstellbar gewesen.
Die Anwesenheit des Vaters war damals kaum Thema oder nicht möglich, obwohl ich diesen innigen Wunsch hatte, denn es war ja unser Baby. Natürlich ist dabei zu berücksichtigen, ob dies der werdende Papa auch wirklich will. Denn auch hier passiert es, dass die Scheu und Unsicherheit vor einer Geburt eine große Rolle spielt. Hier bieten sich Geburtsvorbereitungskurse für Paare an.
Als ehemalige Kinderkrankenschwester konnte ich durch meine sehr gute Ausbildung mir einiges an Informationen aneignen und hatte die Möglichkeit über die Geburt, das Stillen, Wickeln, Baden, mögliche Kinderkrankheiten usw. zu lernen.
Damals hatte ich als werdende Mama auch andere Quellen zur Verfügung, wie z. B. mich über Bücher zu informieren, wie lerne ich, das kleine "Ich" werden zu lassen?
Hier spreche ich vor allem den emotionalen Weg an, der im Leben eines Kindes und deren Eltern eine ziemlich große Rolle spielt.
Das wichtigste für das neugeborene Baby und den frisch gewordenen Eltern ist ein sicheres Umfeld und ein Anker, mit entsprechenden Hilfestellungen.
Oft spielt leider die eigene Unsicherheit eine viel zu große Rolle oder das Gefühl, das muss ich alles selbst schaffen, wo dann der familiäre Stresspegel ansteigt und es dadurch in Folge zu schwierigen Ausnahmesituationen kommen kann.
Prävention im Elterndasein war und ist mir ein sehr wichtiges Anliegen.
In diesem Sinne wünsche allen werdenden, gewordenen Eltern und Mama's alles erdenklich Gute für ihr neues Abenteuer.
Das Wichtigste ist z.B. wenn ein betroffener Elternteil das Gefühl hat und nicht mehr weiter weiß, weil das Baby Einschlaf- oder Stillprobleme usw.... hat, dass sich die Eltern an jemanden, der die entsprechende Ausbildung und Qualifikation hat, wenden können.
Denn das Mama/Papa werden und sein, der enorme Anspruch der geforderten Flexibilität kommt nicht automatisch im Elterndasein, dies ist ein hoch emotionaler Prozess und Vorgang. Da ist es manchmal sehr wichtig, wenn ich weiß, wo ich mich hinwenden kann!
Monika Diendorfer, ist mit Herzensliebe Mama, Oma und Uroma.
Sie ist die Mutter der Gründerin der Babypraxis Natural Care, Elisabeth Vesely.
Sie ist pensionierte diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und war über 40 Jahre im Bereich der Säuglings-, Kinder, Jugend- und Erwachsenenpflege tätig.
Beruflich war Sie mit der Begleitung von Kinder und deren Eltern in außergewöhnlichen Situationen, wie z.B. durch Krankheit, Unfall oder Operationen konfrontiert.
Monika Diendorfer, ist mit Herzensliebe Mama, Oma und Uroma.
Sie ist die Mutter der Gründerin der Babypraxis Natural Care, Elisabeth Vesely.
Sie ist pensionierte diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und war über 40 Jahre im Bereich der Säuglings-, Kinder, Jugend- und Erwachsenenpflege tätig.
Beruflich war Sie mit der Begleitung von Kinder und deren Eltern in außergewöhnlichen Situationen, wie z.B. durch Krankheit, Unfall oder Operationen konfrontiert.